Zuarbeit Markus Baacke
Impfempfehlungen werden in Deutschland vom Robert-Koch-Institut herausgegeben und regelmäßig aktualisiert.
https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/Impfempfehlungen_node.html
In der Notfallambulanz werden im Wesentlichen drei Impfungen durchgeführt:
· Eine Tetanus-Impfung bei jeder, auch bei
kleinen Wunden wenn der Impfstatus unbekannt ist, oder seit der letzten (Auffrisch-) Impfung mehr als 10 Jahre vergangen sind.
Bei einer Auffrischimpfung wird der Impfstoff Td, eine Mischung aus Tetanus- und Diphterie-Impfstoff empfohlen. Ab einem Lebensalter von 5-6 Jahren wird die Verwendung von
abgeschwächtem Diphterie-Impfstoff empfohlen, der dann mit „d“ abgekürzt wird.
Bei unbekanntem Impfstatus wird eine Simultanimpfung mit Td und TIG (Tetanus-Immunglobulin) durchgeführt.
Die von der STIKO empfohlene Auffrischimpfung des Pertussis-Impfschutzes bei Erwachsenen kann ausschließlich im Rahmen einer Kombinationsimpfung (TdaP) erfolgen, da ein monovalenter Pertussis-Impfstoff in Deutschland nicht verfügbar ist. Da allerdings eine Konstenübernahme dieser Impfung von den Berufsgenossenschaften und Unfallkassen nicht
übernommen wird und bei allen anderen Patienten noch zwischen Patienten mit ausreichendem Pertussis-Imfschutz und denen ohne ausreichenden Impfschutz unterschieden werden muss, wird es nur wenige Notaufnahmen geben, bei denen eine Dokumentationsnotwendigkeit für TdaP, bzw. TdaP-IPV (Kombinationsimpfstoff auch noch mit Polio-Komponente) bestehen.
· Eine Hepatitis-B-Impfung wird in aller
Regel erforderlich bei Kontamination mit erregerhaltigem Material und/oder einer Kanülenstichverletzung. Bei ungeimpften Personen, Personen mit nicht ausreichendem Antikörpertiter, oder bei low- oder non-respondern mit unzureichender Entwicklung eines ausreichenden Antikörpertiters ist entweder eine Auffrischimpfung (aktiv), oder eine Passivimmunisierung (Immunglobulin)
erforderlich.
· Bei begründetem Verdacht auf eine Kontamination mit Tollwut-Erreger ist bei ungeimpften Personen eine Aktiv/Passiv-Impfung mit Folgeimpfungen erforderlich. Aufgrund der Seltenheit des Vorkommens, der Komplexität der Dosierungsberechung und der Verfügbarkeit des Impfstoffs in wenigen Distributionsstellen der Landesapothekerkammer finden auch die Folgeimpfungen in aller Regel in einer Einrichtung der klinischen Notfallmedizin statt.
Fazit
Von den in der Notaufnahme abrechenbaren EBM-Ziffern schlage ich vor, folgende Ziffern in den Datensatz Notaufnahmeprotokoll zu übernehmen:
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Diphtherie/Tetanus (Td), Auffrischung mit der EBM-Ziffer 89201R
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Diphtherie/Tetanus (Td), Erstimpfung bei unbekanntem oder nicht vorhandenem Impfstatus, EBM-Ziffer 8920 1 A
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Simultanimpfung (Td/TIG) …. für dies scheint es in den mir zur Verfügung stehenden EBM-Katalogen keine Ziffer zu geben und in der Tat wird es bei uns auch nicht abgerechnet. Unser Controlling wird nächste Woche
bei der KV nachfragen, wie es sich damit verhält.
Alle anderen
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Diphtherie/Tetanus (Td), letzte Dosis Impfzyklus mit der EBM-Ziffer 89201B (9,21€),
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Diphtherie/Tetanus (DT), Erste Dosen Impfzyklus mit der EBM-Ziffer 89200A (9,21€),
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Diphtherie/Tetanus (DT), Letzte Dosis Impfzyklus mit der EBM-Ziffer 89200B (9,21€),
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Tetanus/Diphtherie/Polio (TDIPV) mit der EBM-Ziffer 89302 (12,08€),
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Tetanus/Diphtherie/ Pertusis (Tdap) mit der EBM-Ziffer 89303 (12,08€))
werden bei uns nicht abgerechnet.